Menschenrechte
Wir achten Menschenrechte, das gehört zum fairhandeln dazu
Der Mensch steht in unserem Geschäft im Mittelpunkt, und wir schätzen jeden Einzelnen, der mit und für uns arbeitet, als unsere wertvollste Ressource. Deshalb macht sich METRO stark für die Einhaltung der Menschenrechte in den eigenen Betrieben und in der Wertschöpfungskette, gestärkt durch vertrauensvolle Partnerschaften mit relevanten Akteuren. So zeigen wir unseren Kunden, dass uns die Menschen genauso am Herzen liegen wie sie selbst.



Grundsätze für Menschenrechte
Unsere übergreifenden Grundsätze für Menschenrechte zeigen, dass wir von der Einhaltung der international anerkannten Menschenrechte innerhalb unserer eigenen Betriebe und in unserer gesamten Wertschöpfungskette überzeugt sind. Wir verpflichten uns, alle Menschenrechte zu respektieren, wie sie in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen, der Internationalen Charta der Menschenrechte, den OECD-Leitsätzen für multinationale Unternehmen, den UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte und der Erklärung über die grundlegenden Prinzipien und Rechte bei der Arbeit der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) niedergelegt sind. Diese Verpflichtung gilt für unsere eigenen Mitarbeiter und für unsere Geschäftspartner innerhalb unserer Wertschöpfungskette.
Eine Haltung mit ähnlichen Werten ist uns auch seitens unserer Geschäftspartner wichtig. Unser Ziel ist es, in unserem eigenen Geschäftsbetrieb sowie in unserer Lieferkette Menschenrechtsverletzungen zu erkennen und ihnen vorzubeugen. Zudem streben wir danach, die Arbeitsbedingungen systematisch zu verbessern. Dazu setzen wir auf einen stringenten Managementansatz zur Achtung der Menschenrechte und zur Erfüllung der Anforderungen des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG). Dies umfasst u. a. das Risikomanagementsystem für Lieferantenbeziehungen mit einer ausdifferenzierten Risikoanalyse. Das LkSG ist im Januar 2023 in Kraft getreten, sein Anwendungsbereich liegt in Deutschland und gilt für die unmittelbar verpflichteten Unternehmen von METRO.
Um eine effektive Wirkung zu entfalten, arbeitet METRO auch eng mit seinen Partnern in der Lieferkette und anderen Unternehmen zusammen, z. B. durch den Beitritt zur CGF Human Rights Coalition of Action des Consumer Goods Forum (CGF) im Oktober 2019, die darauf abzielt, Zwangsarbeit in unserer Branche zu bekämpfen und mögliche andere Menschenrechtsverletzungen zu einem späteren Zeitpunkt anzugehen. Die wichtigsten Verpflichtungen der Koalition sind - erarbeitet in einem Multi-Stakeholder-Ansatz unter Einbeziehung von NGOs, Regierungsstellen und anderen wichtigen Stakeholdern:
- Etablierung und Umsetzung von Human Rights Due Diligence (HRDD)-Systemen in den eigenen Betrieben mit dem Ziel, bis 2025 100 % zu erreichen
- Zusammenarbeit mit ausgewählten Lieferanten, beginnend bei einem der menschenrechtssensibelsten Rohstoffe - der Palmöl-Lieferkette, um bis 2023 HRDD-Systeme von der Raffinerie bis zur Plantagenebene zu entwickeln und einzusetzen.
Bei Verstößen gegen unsere Grundprinzipien zu Menschenrechten generell und/oder Rechtspositionen des in Deutschland in Kraft getretenen LkSG können sich unsere Mitarbeiter an ihre Vorgesetzten sowie an die Compliance-Officer des Unternehmens wenden. Mit einem über die METRO Compliance-Seite öffentlich zugänglichen Tool können sowohl interne als auch externe Personen, somit auch Interessengruppen unserer Lieferanten, relevante Fälle bzw. Verstöße melden.
Für uns ist es wichtig, dass auch unsere Lieferanten ein derartiges Meldesystem zur Verfügung stellen. Gemeldete Vorfälle, die unser Unternehmen betreffen, werden zeitnah von unseren Experten untersucht und bearbeitet, um – sofern notwendig – angemessene Maßnahmen zu ergreifen. Dabei bekennen wir uns dazu, sowohl intern als auch in der Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten an der Behebung von Auswirkungen der Missstände gemeinsam mit Initiativen und Interessengruppen zu arbeiten und den Zugang zu anderen Rechtsbehelfen nicht zu behindern.
Faire Arbeitsbedingungen und Sozialpartnerschaft im eigenen Betrieb

Um ihrer unternehmerischen Sorgfaltspflicht gemäß den UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte nachzukommen, hat METRO im Jahr 2012 eigene Grundsätze zu fairen Arbeitsbedingungen und Sozialpartnerschaft veröffentlicht. Sie basieren auf den UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte, auf den Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und auf den drei Hauptprinzipien der Resolution des Consumer Goods Forum zu Zwangsarbeit. Unsere Prinzipien beinhalten die Themen Vereinigungsfreiheit, Recht auf Kollektivverhandlungen, Verbot von Zwangsarbeit, Kinderarbeit und Diskriminierung, geregelte Arbeitszeiten und Löhne, Arbeitsschutz und Sicherheitsmanagement.
Im Hinblick auf die ab Januar 2023 in Kraft tretenden Verpflichtungen aus dem LkSG haben wir damit begonnen, die inhaltliche Anpassung unserer Grundsätze zu FWC-&-SP vorzunehmen und das Verfahren zur Kontrolle der Einhaltung entsprechend der gesetzlichen Verpflichtung zu erweitern.Im Hinblick auf die ab Januar 2023 in Kraft tretenden Verpflichtungen aus dem LkSG haben wir damit begonnen, die inhaltliche Anpassung unserer Grundsätze zu FWC-&-SP vorzunehmen und das Verfahren zur Kontrolle der Einhaltung entsprechend der gesetzlichen Verpflichtung zu erweitern.
Ziel ist es, eine Kultur der fairen Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter zu etablieren und zu gewährleisten und damit zum Wachstum des Unternehmens beizutragen.
Ein Prüfungs- und Auditprozess soll sicherstellen, dass das Unternehmen weder direkt noch indirekt an der Verletzung von Menschenrechten beteiligt ist. Ziel ist es, etwaige Schwachstellen zu identifizieren und Präventions- und Gegenmaßnahmen zu entwickeln. Der Fokus liegt auf dem Dialog mit den Kollegen und der Förderung des Wissensaustausches, um voneinander zu lernen, nicht nur in Bezug auf die Arbeitsbedingungen, sondern auch in Bezug auf den Dialog mit den Arbeitnehmervertretern.
Seit dem Geschäftsjahr 2016/17 wurden in 15 Landesgesellschaften (Pakistan, Bulgarien, Japan, Ungarn, Italien, Serbien, Indien, Slowakei, Moldawien, Spanien, Russland, Kroatien, Kasachstan, Portugal und Frankreich) umfangreiche Prüfungen zur Einhaltung der METRO Prinzipien vor Ort durchgeführt. In vielen Bereichen wurden zufriedenstellende Ergebnisse erzielt, während andere Bereiche Verbesserungspotenzial aufwiesen, insbesondere im Bereich der Arbeitssicherheit.
Seit 2020 haben wir unser Verfahren aufgrund der Covid-19-Pandemie umgestellt: es werden keine Vor-Ort-Überprüfungen durchgeführt, weshalb stattdessen Online-Befragungen durchgeführt werden. Bei 5 ausgewählten METRO-Gesellschaften wurden im Anschluss an die Befragung begrenzte Überprüfungsverfahren durchgeführt, um auf einer tiefgreifenderen Ebene nachzuarbeiten.
Um die länderübergreifende soziale Einbindung der Mitarbeiter zu gewährleisten und ihr Recht auf Tarifverträge und gewerkschaftliche Organisierung zu sichern, nimmt das Euro-Forum die Funktion des Europäischen Betriebsrats der METRO wahr. Darüber hinaus arbeitet METRO mit dem internationalen Gewerkschaftsdachverband UNI Global Union zusammen.
Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz - Sicherheit steht immer an erster Stelle
METRO ist sich der Risiken für die Betriebssicherheit bewusst, die sich aus der Geschäftstätigkeit ergeben und die Auswirkungen auf unsere Mitarbeiter, Auftragnehmer, Kunden und Immobilien haben. Daher hat METRO den Anspruch, unseren Mitarbeitern, Zulieferern und Kunden ein sicheres und gesundes Arbeitsumfeld zu gewährleisten und das Sicherheitsmanagement zum Kernelement seiner Geschäftstätigkeit gemacht. Es muss in jeden Aspekt unserer Arbeit einbezogen werden. Dies ermöglicht es METRO, sich als führendes, nachhaltiges Unternehmen weiterzuentwickeln und gleichzeitig ein Bewusstsein für Betriebssicherheit zu bewahren. METRO hat eine Unternehmenskultur aufgebaut, die sich auf Sicherheit durch betriebliches Sicherheitsmanagement und Gesundheit am Arbeitsplatz konzentriert. Die Einhaltung internationaler Standards für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz stärkt das Vertrauen von Mitarbeitern, Lieferanten und Kunden. Dies trägt dazu bei, METRO vor potenziellen Risiken zu schützen und nachteilige Auswirkungen auf Mitarbeiter, Lieferanten und Kunden zu vermeiden. Reflektiert ist dies in unserer Strategie für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (OHS-Strategie) zu entwickeln, die Transparenz für Verbesserungsmöglichkeiten schafft und die Schwerpunktthemen im Bereich Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit hervorhebt. Unsere Organisationsstruktur unterstützt uns dabei, unsere Aktivitäten im Bereich Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit umzusetzen. Auf diese Weise wollen wir das höchste Niveau an Sicherheitsleistung erreichen und alle lokalen und internationalen Standards erfüllen.
Unser Ziel ist das proaktive Management identifizierbarer Risiken und die Verhinderung von Verletzungen von Mitarbeitern, Auftragnehmern und Kunden sowie von Schäden an Anlagen.
Mit unserem konzernweiten Betriebssicherheitsmanagementsystem (OSMS) strukturieren wir das Sicherheitsumfeld gemäß den Anforderungen der ISO 45001 "Arbeitsschutzmanagementsysteme".
Parallel dazu bauen wir unser Zertifizierungsprogramm nach ISO 45001 auf und erweitern es - siehe unten das Beispiel aus der Ukraine.
Das OSMS steuert und kontrolliert die miteinander verknüpften Prozesse der verschiedenen Geschäftsaktivitäten, sodass METRO ihre sicherheitsrelevanten Verpflichtungen als Betreiber erfüllen kann. Es schließt die arbeitsmedizinischen und sicherheitsrelevanten Pflichten vollständig ein. Das OSMS stellt die Integration von Systemsicherheit, menschlichen Faktoren und Unternehmensmanagement dar. So werden wir unseren Betrieb kontinuierlich auf mögliche Risiken und Gefahren untersuchen, die bestehenden Maßnahmen verbessern und neue Maßnahmen etablieren, um diese auf ein akzeptables Maß zu minimieren. Die Verfahren zur Ermittlung von Gefahren, zur Risikobewertung und zur Untersuchung von Vorfällen (403-2a) sind in der OSMS-Richtlinie und im OSMS-Handbuch festgelegt.
Der Erfolg der Umsetzung des OSMS hängt von der Beteiligung des Personals ab. Das Unternehmen stellt sicher, dass das Personal auf allen Ebenen geschult ist (403-5) und ermutigt wird, gefährliche Situationen zu melden, so dass Präventivmaßnahmen ergriffen und Korrekturmaßnahmen eingeleitet werden können - ohne dass eine Entlassung, Disziplinarmaßnahmen oder andere Repressalien drohen. Für die Meldung von Gefahren wurde eine Kurzanleitung zur Gefahrenmeldung entwickelt. METRO hat einen Whistleblower-Schutz, um Mitarbeiter vor Repressalien zu schützen. Darüber hinaus gibt es in jedem Markt ein Verfahren zur Arbeitsunterbrechung (SWA), das Mitarbeiter ermächtigt und befähigt, eine Handlung oder einen Zustand zu beenden, den sie für unsicher halten (403-2c). Der Umgang mit einem Vorfall verläuft in vier Phasen (403-2d).
Die oberste Verantwortung für die Sicherheit im Unternehmen liegt beim Vorstand. Mit verschiedenen Initiativen arbeiten wir jedoch daran, das Bewusstsein der Mitarbeiter zu stärken, dass jeder Einzelne Verantwortung für die Arbeitssicherheit trägt. So haben wir unsere Leistung im Bereich Arbeitssicherheit weiter ausgebaut und sind auf einem guten Weg hin zu einer robusten Sicherheitskultur. Es obliegt dem Unternehmen, zu entscheiden, wie eine wirksame Konsultation und Mitarbeiterbeteiligung am besten gewährleistet werden kann und ob es formelle Mechanismen wie Sicherheitsausschüsse (403-4a und 403-4b) einrichten muss.
Nachstehend finden Sie eine Kurzfassung des OSMS mit den wichtigsten Punkten, die es abdeckt.
Faire und sozial gerechte Arbeitsbedingungen in der Wertschöpfungskette
Als internationales Großhandelsunternehmen arbeitet METRO mit einer Vielzahl von Lieferanten, Erzeugern und Produzenten zusammen. Unser Ziel ist es, bis 2030 sozial gerechte Arbeitsbedingungen in allen unseren Beschaffungskanälen sicherzustellen. Damit leisten wir insbesondere einen Beitrag zu den Sustainable Development Goals (SDG's) der Vereinten Nationen:
- SDG 1 (keine Armut)
- SDG 8 (menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum)
- SDG 12 (verantwortungsvoller Konsum und Produktion)
In diesem Zusammenhang erklärt METRO auch sein Bestreben, zu einem existenzsichernden Einkommen für diejenigen beizutragen, die für die METRO-Eigenmarken-/No-Name-Lieferketten produzieren, indem bis 2030 ein existenzsichernder Lohn ermittelt und schließlich gezahlt wird. Während verschiedene Methoden zur Definition eines existenzsichernden Einkommens akzeptabel sind, bevorzugt METRO, wo immer möglich, die sogenannte Anker-Methode.
Die Achtung dieser Werte ist uns auch auf Seiten unserer Geschäftspartner wichtig. Dies haben wir im METRO Verhaltenskodex für Geschäftspartner festgeschrieben. Er umfasst die Einhaltung der Menschenrechte gemäß der Internationalen Menschenrechtskonvention, der OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen, der UN- und ILO-Standards, Arbeits- und Sozialfragen auf der Grundlage der 4 Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) Bestimmungen zum Umweltschutz und zur Unternehmensethik, insbesondere zur Korruptions- und Bestechungsbekämpfung, zum Kartell- und Wettbewerbsrecht sowie zum Datenschutz. Maßgeblich sind für uns auch die 3 Hauptprinzipien der Resolution des Consumer Goods Forum zu Zwangsarbeit. Darüber hinaus enthalten alle unsere Eigenmarkenverträge und Rahmenverträge für Markenlieferanten eine Sozialstandardklausel, die uns rechtliche Mittel zur Durchsetzung unserer Anforderungen gibt.
Systematische Audits und klare Grundsätze
Um einen Beitrag zur Sicherstellung sozialverträglicher Arbeitsbedingungen innerhalb unserer Beschaffungskanäle zu leisten und möglichen Verstößen vorzubeugen, ist die Umsetzung von Sozialstandard-Systemen ein wesentlicher Bestandteil des Einkaufsprozesses, wie in unserer Sozialstandard Richtlinie festgelegt. Wir fordern von unseren Produzenten eine Auditierung nach dem Lieferkettenmanagement-Standard der amfori Business Social Compliance Initiative (amfori BSCI), dem Sedex-Audit nach SMETA oder einem gleichwertigen Sozialstandardsystem. Dies erfolgt nach einer klaren Riskiobewertung und gilt daher für alle Produzenten in amfori BSCI definierten Risikoländern oder Produzenten, die wir z. B. nach dem Sedex Risk Assessment Radar im Hinblick auf mögliche Menschenrechtsverletzungen als riskant einstufen, in denen METRO SOURCING International (MSI) und METRO Food Sourcing (MFS) Waren herstellen lassen. Unser Sozialstandard Prozess gilt auch für alle anderen Produzenten, die Eigenmarken oder Eigenimporte für unsere Vertriebslinien herstellen.
Eine Liste von Risikoländern wird von amfori BSCI zusammengestellt und die Einstufung als Risikoland erfolgt z.B. anhand der Kriterien:
- Erfahrung der örtlichen Einkaufsgesellschaften
- Human Development Index der Vereinten Nationen
- Corruption Perceptions Index von Transparency International
Die Bewertung von Risiken, z. B. durch das Sedex Risk Assessment Radar, zielt auf die Rechte der Rechteinhaber, mithin Arbeitnehmer und der lokalen Gemeinschaften mit besonderem Blick auf besonders schützenswerte Gruppen wie Frauen, Kinder und junge Arbeitnehmer, Migranten oder Saison- und Zeitarbeiter. Risikobewertungen umfassen typischerweise grundlegende Arbeitsrechte wie Zwangs- und Kinderarbeit, Diskriminierung und Vereinigungsfreiheit sowie faire Arbeitsbedingungen wie existenzsichernde Löhne oder Gesundheits- und Sicherheitsthemen.
Seit vielen Jahren arbeiten wir mit unseren Non-Food-Produzenten an diesem Prozess. Seit dem 1. Juni 2019 wurde der gleiche Prozess analog für alle Food- und Near-Food-Produzenten im Eigenmarkenbereich etabliert. Ab dem 1. Januar 2019 können Non-Food-Produzenten, die das Audit nicht bestanden haben, nur dann als METRO-Vertragspartner beauftragt werden, wenn sie ein akzeptables Auditergebnis (A, B oder C für das amfori BSCI-Audit oder ein als gleichwertig anerkanntes Audit) erreichen. Bis auf weiteres können auch alle Food/Near-Food-Lieferanten mit amfori BSCI D (und in Ausnahmefällen auch E) Auditergebnissen (und entsprechenden Äquivalenten anderer von METRO anerkannter Standards) von METRO beauftragt werden. Dieses Vorgehen spiegelt realistisch den anspruchsvollen Weg wider, Lieferanten in den Prozess zu integrieren und schrittweise an sozialverträgliche (Arbeits-)Bedingungen heranzuführen.
Nach der Durchführung eines Audits beginnt die überprüfte Einheit - in Zusammenarbeit mit anderen beteiligten Parteien - mit der Nacharbeit an den verbesserungswürdigen Bereichen aus den Auditberichten. Nachuntersuchungen, z. B. Desk Research oder Follow-up-Audits (vollständig oder teilweise) begleiten die Entwicklung der überprüften Einheit. Solche Korrekturmaßnahmen (Pläne) sind grundsätzlich für jeden Auditbericht verfügbar, unabhängig vom Auditergebnis. Daher haben alle 675 Non-Food- und 60 Food-/Near-Food-Produzenten, die im Geschäftsjahr 2020/21 auditiert wurden, Empfehlungen zur Bearbeitung ihrer Verbesserungsbereiche.
Seit 2013 ist METRO auch Unterzeichner einer Multi-Stakeholder-Initiative, dem Accord on Fire and Building Safety in Bangladesh, um einen Beitrag zur Gesundheit und Sicherheit insbesondere der Arbeiter in der Textilindustrie in Bangladesch zu leisten. Die Initiative führt u. a. unabhängige Sicherheitsinspektionen und Sanierungsprogramme durch und bietet Sicherheitstrainings an. Im Vergleich zum Durchschnitt der Accord-Produzenten, die die Ergebnisse der Accord-Audits bis zum Jahr 2022 abschließen, liegt die durchschnittliche Fortschrittsrate der METRO-Produzenten mit 96% etwas höher.
Standards und Zertifikate
Neben amfori BSCI (inklusive Small Producer Assessment SPA) akzeptiert die METRO weitere Standards und Zertifikate, um die Einhaltung von Sozialstandards zu prüfen.
- ETI (Ethical Trading Initiative), sofern sie gemäß den SMETA-Richtlinien (Sedex Members Ethical Trade Audit) durchgeführt wird
- SA8000 (Social Accountability)
- ICTI (International Council of Toy Industry)
- ICS (Initiative Clause Sociale)
- RBA (Responsible Business Association (vormals EICC, Electronic Industry Citizenship Coalition)
- FLA (Fair Labor Association)
Auch akzeptiert METRO im ersten Schritt folgende Lebensmittel-relevante Standards und Zertifizierungen, um die Einhaltung von Sozialstandards sicherzustellen:
- ASC (Aquaculture Stewardship Council)
- BAP (Best Aquaculture Practices)
- RSPO (Roundtable on Sustainable Palm Oil)
- Global G.A.P. GRASP
- RTRS (Roundtable for responsible Soy)
- Fair Trade
- Rainforest Alliance / UTZ
- Fair for Life
- Jedes CGF SSCI bewertete Programm

amfori BSCI-Verhaltenskodex
Um unsere Position zu manifestieren haben wir den amfori BSCI-Verhaltenskodex (Englisch) unterzeichnet, der vielfältige Sozial- und Umweltstandards umfasst. Mit geeigneten Maßnahmen sorgen wir für die Umsetzung und Einhaltung dieser Standards.
Der BSCI Verhaltenskodex umfasst elf Grundsätze:
- Das Recht auf Vereinigungsfreiheit und das Recht auf Kollektivverhandlungen werden eingehalten
- Es gibt keine Diskriminierung
- Das Recht der Arbeitnehmer auf eine angemessene Vergütung, die ausreicht, um ihnen und ihren Familien ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen sowie mindestens die Zahlung von gesetzlichen Mindestlöhnen bzw. branchenüblichen Löhnen
- Die Arbeitszeiten entsprechen IAO und nationalen Gesetzen
- Der Arbeitsplatz ist sicher und nicht gesundheitsgefährdend
- Kinderarbeit ist verboten
- Es gibt besonderen Schutz für jugendliche Arbeitnehmer
- Es gibt keine prekäre Beschäftigung
- Es gibt keine Zwangsarbeit und Disziplinarmaßnahmen
- Die Umwelt wird respektiert
- Ethisches Wirtschaften gilt als Grundsatz, v.a. gibt es Richtlinien gegen Bestechung und Korruption
Deal-Breaker-Prozess
Teil unseres Prozesses ist der sogenannte Deal-Breaker-Prozess, der speziell die Aspekte Kinderarbeit, Zwangsarbeit, Arbeitssicherheit (insbesondere Brandschutz) und unethisches Verhalten bewertet. Der Deal-Breaker-Prozess stellt sicher, dass Lieferanten und deren Produzenten, die einen Deal-Breaker vorweisen, kurz- und langfristige Lösungen zur Behebung der kritischen Feststellungen entwickeln. Um sicherzustellen, dass unsere Lieferanten und Produzenten diese Anforderungen einhalten, können Aufträge, die sich bereits in der Produktion befinden, abgeschlossen werden, aber neue Aufträge oder Folgeaufträge werden gestoppt, bis die Erkenntnisse des Deal-Breaker-Prozesses behoben sind.
Trainings
Um dazu beizutragen, soziale Anforderungen an Lieferanten nicht nur zu beanspruchen und aufzuerlegen, sondern tatsächlich zu verbessern, haben wir Schulungen zur menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht und mit besonderem Schwerpunkt auf das Thema Zwangsarbeit eingeführt. Ziel ist es, Mitarbeiter darin zu schulen, potenzielle und/oder tatsächliche Menschenrechtsvorfälle zu erkennen, angemessen zu reagieren und zu verhindern.
Unsere Importgesellschaften METRO SOURCING International und METRO Food Sourcing sowie unsere lokale Gesellschaft METRO Türkei arbeiten seit Jahren mit unseren lokalen Produzenten zusammen und begleiten sie durch Schulungen, die ihnen helfen sollen, Sozialstandards zu verstehen und einzuhalten.